Logopädie

An der Schule Rottenschwil haben wir eine eigene Logopädin, welche im Teilzeitpensum unsere Schülerinnen und Schüler mit Sprachschwierigkeiten unterstützt. Das Therapiezimmer, die „Insel“, befindet sich im Untergeschoss des Schulhauses.

Seit 2011 arbeitet Nicole Tauss als Logopädin an der Schule Rottenschwil. Unsere Logopädin steht Ihnen bei Fragen oder Unsicherheiten gerne zur Verfügung.

Therapie

Die logopädische Therapie ist eine Kommunikationstherapie. Sie unterstützt sprachlich beeinträchtigte Personen, damit sich diese in kommunikativen Alltagssituationen zurechtfinden können. Die Therapie orientiert sich an der Sprachentwicklung und den individuellen diagnostischen Erkenntnissen. Dabei verfolgt die logopädische Behandlung nicht in jedem Fall das Ziel einer vollständigen sprachlichen Unauffälligkeit, sondern die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. Die Zielsetzungen werden regelmässig überprüft und individuell angepasst. Im Hinblick auf die Therapieziele entscheidet sich die Logopädin / der Logopäde für ein bestimmtes Vorgehen. Je nach Ausbildung und Spezifizierung kann die Ausrichtung eher heilpädagogischer, medizinischer oder psychotherapeutischer Art sein. Meist ist ein mehrdimensionales Arbeiten sinnvoll.

Unsere Logopädin arbeitet je nach Themengebiet mit der Schülerin, dem Schüler oder mit einer Gruppe im Therapiezimmer oder in der Klasse.

Sowohl Kinder mit geringen sprachlichen Auffälligkeiten als auch Kinder mit einer Sprachbehinderung erhalten logopädische Unterstützung. Kinder mit einer Sprachbehinderung können bis zu sechs Therapielektionen pro Woche erhalten. Dadurch besteht die Möglichkeit, auch Kinder mit grossen sprachlichen Auffälligkeiten in die Regelklasse zu integrieren. In den letzten Jahren hatten wir bereits einige Kinder mit einer Sprachbehinderung an unserer Schule und machten die Erfahrung, dass diese Kinder besonders vom Sprachvorbild der Kinder mit physiologischer Sprachentwicklung profitieren können.

Früherfassung

Eine Früherfassung der Sprachentwicklung von Kindern ist uns wichtig. Unsere Logopädin besucht deshalb regelmässig den Kindergarten und beobachtet die Kinder in Bezug auf Sprachschwierig-keiten. Mit den Klassenlehrerinnen des Kindergartens tauscht sie sich aus. Bei Verdacht auf sprachliche Auffälligkeiten klärt die Logopädin ein Kind ab. Bestätigt sich die Problematik, werden die Eltern in einem ersten Gespräch über die Ergebnisse und den weiteren Verlauf informiert. Anschliessend können regelmässige Beratungsgespräche, eine erneute Kontrolle oder der Beginn einer logopädischen Therapie folgen.

Seit dem 1. August 2012 sind die Schulen im Kanton Aargau nicht mehr für die logopädische Frühförderung von Kindern vor dem Schulalter zuständig. Eltern von Kindern, welche noch nicht den Kindergarten oder die Primarschule besuchen, können sich bei Verdacht auf Sprachauffälligkeiten oder Unsicherheiten in Bezug auf die Sprachentwicklung bei der Josef-Stiftung in Bremgarten melden.

Planung der Therapie

Der Therapiemodus wird individuell festgelegt. Dabei spielen Alter, Entwicklungsstand, Störung und zeitliche Möglichkeiten der Schülerin / des Schülers eine zentrale Rolle. Ebenso werden individuell die Dauer und die Häufigkeit der Therapie festgelegt.

Auf jede Therapieeinheit bereitet sich die Logopädin / der Logopäde vor. Dies umfasst die Planung des inhaltlichen und zeitlichen Ablaufs, die Bereitstellung des Therapiematerials und die Einstimmung auf die Begegnung mit der Schülerin oder dem Schüler. Beobachtungen während der Therapie werden schriftlich festgehalten. Sie dienen der weiteren Therapieplanung und sind Grundlagen für Berichte und Gespräche mit Fach- oder Bezugspersonen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Da Sprache ein hochkomplexer Prozess ist, können Sprachstörungen Begleitsymptome einer übergeordneten Krankheit oder Besonderheit darstellen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit  mit Aerzten, Psychologen, Heilpädagogen, Sozialarbeitern und anderen Therapeuten ist unumgänglich. Die Logopädin / der Logopäde informiert die Schülerin oder den Schüler und die Eltern über die Möglichkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit.

Die Logopädin, die Schulische Heilpädagogin / der Schulische Heilpädagoge und die Klassenlehrerinnen / der Klassenlehrer tauschen sich regelmässig aus. Dadurch ist gesichert, dass alle an der Förderung eines Kindes beteiligten Personen koordiniert und vernetzt arbeiten und die Schülerin / der Schüler eine optimale Förderung erhält.

Abklärung

Unter dem Begriff Abklärung wird ein kontinuierlich diagnostischer Prozess verstanden, bei welchem Daten bezüglich folgender Fragen gesammelt werden:

  • Wie ist die Kommunikation?
  • Welche (subjektive) Auswirkung und Bedeutung hat die sprachlich-kommunikative Kompetenz für die Lebenssituation der/des Betroffenen?
  • Wo liegen die Ursachen der Störung?
  • Sind Spezialuntersuchungen bei anderen Fachleuten erforderlich?
  • Ist eine therapeutische Intervention angezeigt?
  • Wo, wann, wie und durch wen findet eine solche Intervention statt?
  • Welche Entwicklungs- und Verlaufsprognosen können angenommen werden?

Der Informationsgewinnung dienen neben der Anamnese auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Fachleuten und Bezugspersonen. Verhaltensbeobachtung, Tests und der Einsatz von altersgerechten Materialien (Spiele, Bücher) sind weitere diagnostische Verfahren.

Die logopädische Abklärung findet direkt an der Schule Rottenschwil, meistens während der Unterrichtszeit statt und wird von unserer Logopädin durchgeführt. Ergibt sich bei der Abklärung, dass ein Kind eine Sprachbehinderung hat, wird das Ergebnis zusätzlich von der Logopädin des Schulpsychologischen Dienstes überprüft. Mit diesem ‚vier Augen-Prinzip’ soll sichergestellt sein, dass kein Kind eine falsche Diagnose erhält und dass jedes Kind eine adäquate Förderung entsprechend seiner Diagnose erhält.

Auswertung der Ergebnisse

Die Ergebnisse werden mit den Betroffenen oder den Bezugspersonen besprochen und in einem Bericht festgehalten. Diagnostischer und therapeutischer Prozess stehen in einem dynamischen Wechselverhältnis. Dieses bestimmt den gesamten Therapieverlauf bis zum Abschluss der Therapie.

Logopädische Berichte werden an der Schule Rottenschwil im Schülerdossier des betreffenden Kindes abgelegt.

Beratungsfeld

Das Beratungsgespräch gehört zu jeder sprachtherapeutischen Intervention. Es erfordert eine vertrauensvolle Basis aller Beteiligten.

Weiterführende Informationen finden Sie mit einem Klick hier.

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